Unser heuriges Weinjahr begann mit einem warmen milden Winter, kein Schnee und fast kein Regen führten zur Trockenheit. Der 2. wärmste März hat die Natur ordentlich in Bewegung gebracht. Die Marille war bereits in voller Blüte – so früh wie noch nie. Die Reben gingen früher als in anderen Jahren in den Saft. Wir zitterten, dass es sich der Winter noch anders überlegt! Nach der Frostwarnung im Radio, läuteten die Alarmglocken bei uns und es kam am Donnerstag, dem 17.04.14 und am Freitag den 18.04.14 zum Ernstfall.
Die Temperaturen fielen um 5 Uhr morgens von teilweise 2 Grad auf 1 Grad und dann um 6:15 morgens auf minus 2 Grad, in einigen Lagen sogar darunter. Wir versuchten alles um gegen den Frost anzukämpfen. Die altbewährte Methode durch das Anzünden von nassem Stroh Rauch zu erzeugen, wurde in der Riede Steinhaus und Gebling eingesetzt. Damit bewirkten wir, dass die Sonne nicht direkt auf die Reben scheint und somit der Temperaturunterschied nicht zu extrem ist. Im Bereich Dechant, Fahnberg und Loisiumweingarten waren die Traktoren mit dem Gebläse ab 3 Uhr im Dauereinsatz. Das Ziel dieser Methode war, eine starke Verwirbelung der kalten Luftschichten in Bodennähe. Zusätzlich flogen wir mit dem Hubschrauber. In ca. 20 m Höhe zeigten die Thermometer 5 Grad Plus. Wie drückten die warmen Luftmassen von oben zum Boden. Der Hubschrauber konnte die Temperaturen um bis zu 3 Grad verändern. Die ersten Wetterextreme in diesem Jahr führten somit zu keinen Schäden in den Weingärten. Dann kam die Trockenheit im Mai, diese wurde dann durch einen langanhaltenden Regen ausgeglichen. Nach viel Sonne Anfang Juni, begannen die Reben zu blühen und es schaute aus, als würde der nächste Jahrhundertjahrgang kommen.
Wir hatten bis August optimales Wetter und die Trauben konnten unter ausgezeichneten Bedingungen heranreifen., Ende August kam wieder der Regen, wir hofften auf einen Altweibersommer, der leider wie wir alle wissen, nicht eingetroffen ist. Im September hatten wir oft nicht einmal 2 Tage hintereinander, wo es nicht geregnet hat. Der Druck im Weingarten wurde somit immer größer und wir begannen nach langem hin und her mit den Frühsorten ab dem 15.Sept. die Ernte. Als wir sahen das Botrytis nun bei allen Sorten außer beim Grünen Veltliner zunehmend einsetzte verdoppelten wir sofort die Lesemannschaft und stockten das Team an manchen Tagen auf bis zu 30 Personen auf.
Nach den Frühsorten begannen wie sofort mit Sauvignon, Burgundersorten und sogar mit den Riesling Weingärten vorsichtig auszulesen um einige Weine für unsere klassisch Linie und die Versektung in den Keller zu bekommen, und den Rest der Familie damit etwas zu beruhigen. Die Veltlinertrauben zeigten sich Gott sei Dank etwas widerstandsfähiger und wir konnten durch mehrere Lesedurchgänge ausschließlich gesunde Trauben keltern. Unserer Stilistik ist feine, elegante, fruchtbetonte Weine zu produzieren treu zu bleiben und wieder alle Weintypen vom Leichtfüßigen Grünschnabel , über den klassischen DAC bis hin zu den Reserven zu keltern.
Durch das viele Selektionieren, ging die Ernte nur schleppend voran, aber die Mühe hat sich gelohnt, wir schlossen unsere Ernte am 29.10.2014 bei Sonnenschein ab, und konnten sehr gute Qualitäten in der Keller bringen. Wir sind überzeugt, dass der Jahrgang 2014 noch sehr spannend wird, im Keller zeigt er sich bereits sehr fruchtig in der Nase: Elegant und feingliedrig am Gaumen mit einem animierenden, und bereits sehr schön eingebundenen Säure die den Weinen Tiefgang verleiht.